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Lärm – die unterschätzte Landesplage

Lärm – die unterschätzte LandesplageMenschen, die dauerndem Lärm ausgesetzt sind, werden gesundheitlich beeinträchtigt. Ne-ben den eigentlichen Hörschäden können auch psychische Schäden auftreten, was langfristig ebenfalls zu körperlichen Beeinträchtigungen führen kann. Jede Verkehrsteilnehmerin und jeder Verkehrsteilnehmer kann einen persönlichen Beitrag zur Verminderung von Strassenlärm leisten.

Lärm ist unerwünschter Schall und wird von jedem Menschen subjektiv anders emp-funden. Periodischer Lärm (z.B. stündliche Vorbeifahrt der Eisenbahn) wird – trotz höherem Schallpegel – als weniger störend empfunden im Vergleich zu kontinuierlichem Strassenver-kehrslärm z.B. einer Durchgangsstrasse. In der Schweiz fühlt sich etwa ein Drittel der Bevöl-kerung tagsüber durch den Strassenverkehrslärm in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt. Nachts sind es noch mehr. Vor allem während des Schlafs löst übermässiger Lärm unange-brachte Adrenalinschübe aus. Der Mechanismus ist der gleiche wie bei einer Angstreaktion: Die Herzfrequenz erhöht sich, ebenso der Blutdruck und die Muskelspannung. Es kommt zu Störungen des zentralen und vegetativen Nervensystems, zu chronischer Müdigkeit infolge der Schlafstörungen.

Weniger und leiser fahren ist die einfachste Lärmschutzmassnahme: wenn immer möglich zu Fuss, mit dem Velo (auch Elektrobike/-roller) oder dem öffentlichen Verkehr unterwegs sein. Die AnwohnerInnen einer öV-Linie erfahren die gleiche Lärmbelastung, ob der Bus leer oder voll fährt. Jedes motorisierte Verkehrsmittel kann “laut” oder “leise” gefah-ren werden. Bei niedertouriger, vorausschauender und rücksichtsvoller Fahrweise sinken Lärmentwicklung und Treibstoffverbrauch deutlich und gleichzeitig nimmt die Verkehrssi-cherheit stark zu. Besonders Zweiräder mit Verbrennermotor sind ausgesprochen starke Lärmquellen und führen zu Aufwachreaktionen in der Nacht.

Bei Fahrgeschwindigkeiten über Tempo 30 dominiert das Rollgeräusch der Reifen – unabhängig vom Antrieb. Deshalb sollte auf den Quartierstrassen generell Tempo 30 gelten. Das Rollgeräusch steigt auch mit dem Gewicht und der Reifenbreite. Somit kann jeder Einzelne beim Autokauf zwischen einem leiseren kleinen oder einem grossen lauteren Modell wählen. Auch bei der Wahl neuer Reifen der Klasse A wird das Rollgeräusch reduziert. Ein Blick auf die Reifenetikette zeigt die Rollgeräusch-Klassifizierung.
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